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Zündkerzen verstehen: Warm vs. Kalt beim Tuning


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Habt ihr euch schon einmal gefragt, was die Zahlen auf Zündkerzen bedeuten, wann „kältere“ Zündkerzen erforderlich sind und worin der Unterschied zu „warmen“ Zündkerzen liegt?

Das Thema sorgt immer wieder für Verwirrung, denn die Regeln für den Wärmewert unterscheiden sich je nach Hersteller und manchmal sogar je nach Motor. Bei Bosch, Champion und BERU bedeutet ein niedrigerer Wärmewert, dass die Zündkerze „kälter“ ist. Bei NGK und Denso ist es genau umgekehrt: Hier steht eine niedrigere Kennzahl für eine „wärmere“ Kerze. Um eine Vergleichbarkeit zu schaffen, geben viele Hersteller den Wärmewert relativ zur originalen Zündkerze des Motors an – z. B. „einen Wärmewert niedriger“, was einer kälteren Zündkerze entspricht.

HerstellerNiedriger Wärmewert bedeutetKommentar
Bosch / Champion / BERUkältere ZündkerzeStandard bei Tuning oft relevant
NGK / Densowärmere ZündkerzeUnterschied beachten!
Alle HerstellerReferenzwert zur Original-Zündkerzez. B. „einen Wärmewert niedriger“

Was bedeutet das praktisch?
Eine „warme“ Zündkerze leitet wenig Wärme ab. Dies wird durch spezielle Isolationsmaterialien oder eine größere Isolationsmasse erreicht. Eine „kalte“ Zündkerze hingegen gibt besonders viel Wärme ab. Für Otto-Motoren ist es entscheidend, dass nach einem Kaltstart schnell eine Kerzentemperatur von ca. 400 °C erreicht wird. Liegt die Temperatur darunter, bilden sich Rußablagerungen auf Anode und Kathode, was zu Zündaussetzern führen kann. Diese Temperatur wird als Freibrenngrenze bezeichnet. Die obere Grenze liegt bei etwa 900 °C: Wird sie überschritten, kann es zu Glühzündungen kommen, bei denen sich das Gemisch selbst entzündet und eine klopfende Verbrennung entsteht.

Deshalb stehen bei vielen Tuningmaßnahmen oft „kältere Zündkerzen“ auf der To-do-Liste. Erhöht man z. B. den Ladedruck eines Kompressormotors, verbessert den Füllgrad durch größere Ventile oder ein aggressiveres Nockenwellenprofil oder steigert die Verdichtung, steigen die Verbrennungstemperaturen. Dadurch bewegen sich die Temperaturen außerhalb des idealen Bereichs der originalen Zündkerzen – Glühzündprobleme können entstehen. Kältere Zündkerzen wirken dem entgegen, können aber bei kaltem Motor die Abgasqualität leicht verschlechtern.

Früher war dies bei hochgezüchteten Rennmotoren in Oldtimern besonders kritisch. Die Anforderungen an niedrige Wärmewerte bei Betriebstemperatur und hohe Wärmewerte beim Warmlauf führten dazu, dass der Motor mit kalten Zündkerzen oft schwer auf Temperatur kam. Eine gängige Lösung war es, während des Warmups warme Zündkerzen zu verwenden und kurz vor dem Rennen auf kalte Zündkerzen umzusteigen. Heute ermöglichen moderne Zündkerzen mit niedrigem Wärmewert ein problemloses Warmlaufen leistungssteigerter Motoren, auch wenn je nach Setup die Abgasqualität leicht beeinträchtigt sein kann.

Praktischer Tipp für US-Car- und Oldtimer-Fans:
In unserem Onlineshop findet ihr hochwertige Zündkerzen von Bosch, NGK und Champion, die optimal für eure Klassiker oder getunten Motoren geeignet sind. Für leistungsstarke Motoren empfehlen sich z. B. NGK Iridium Zündkerzen, die hohe Belastungen zuverlässig abkönnen und lange Lebensdauer bieten. Wer auf maximale Performance beim Tuning setzt, kann zusätzlich auf hochwertige Zündkabel und Zündspulen zurückgreifen, um die Zündleistung zu optimieren.

FAQs

Was bedeutet der Wärmewert bei Zündkerzen?

Der Wärmewert zeigt, wie schnell eine Zündkerze Wärme abführt. Niedrig = kalt oder warm, abhängig vom Hersteller.

Wann sollte ich kältere Zündkerzen verwenden?

Bei höherer Motorleistung, gesteigerter Verdichtung oder Tuningmaßnahmen, um Glühzündungen zu vermeiden.

Können warme Zündkerzen im Tuningproblematisch sein?

Ja, sie leiten weniger Wärme ab und können bei leistungsstarken Motoren Glühzündungen verursachen.

Welche Zündkerzen eignen sich für US-Cars und Oldtimer?

Hochwertige Zündkerzen wie NGK Iridium, Bosch oder Champion bieten Zuverlässigkeit und lange Lebensdauer.

Beeinflussen kältere Zündkerzen die Abgaswerte?

Bei kaltem Motor kann die Abgasqualität leicht verschlechtert sein, im Betrieb aber optimal für Performance.

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